Recruiting Trends 2024: Das ist (und wird) jetzt wichtig

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Inhaltsverzeichnis

Mit Blick auf das Jahr 2024 ergeben sich Recruiting Trends, die wir im Auge behalten müssen.

Inflation, Krieg: Themen, welche die Welt beschäftigen und großen Einfluss darauf haben, wie wir Talente anlocken, rekrutieren und einstellen.

Wird künstliche Intelligenz den Auswahlprozess dominieren?

Was ist New Work und wie kann ich mich als Arbeitgeber darauf einstellen?

Recruiting Trends 2024: KI, New Work, Social Recruiting, Azubi Recruiting

Künstliche Intelligenz im Recruiting

Künstliche Intelligenz (KI) hat bereits in vielen Aspekten unseres Lebens Einzug gehalten und das Recruiting ist keine Ausnahme.

In den kommenden Jahren wird KI noch weiter voranschreiten und dabei helfen, den Auswahlprozess schneller, effizienter und genauer zu machen.

Von der automatisierten Sichtung von Lebensläufen bis hin zur Vorhersage von Kandidatenerfolg – KI wird eine immer wichtigere Rolle im Recruiting spielen.

Aber bedeutet das auch, dass menschliche Entscheidungen vollständig durch Maschinen ersetzt werden?

Keineswegs.

Menschen haben weiterhin die Fähigkeit, Emotionen und Soft Skills zu bewerten, die für viele Rollen unerlässlich sind.

Die Kombination aus menschlicher Intuition und KI-Unterstützung wird daher wahrscheinlich der beste Weg sein, um die besten Talente zu finden.

Aktuelle KI-Tools im Recruiting

  1. HireVue: HireVue nutzt KI, um Video-Interviews zu analysieren und die Fähigkeiten und das Verhalten der Kandidaten zu bewerten.
  2. Pymetrics: Pymetrics verwendet spielerische Online-Tests und KI, um die Stärken und Schwächen der Bewerber zu ermitteln.
  3. Ideal: Ideal ist ein KI-Tool, das Unternehmen dabei hilft, durch automatisierte Lebenslauf-Sichtung und Vorauswahl die besten Kandidaten zu identifizieren.
  4. Textio: Textio verwendet KI, um arbeitsplatzspezifische Sprache zu analysieren und so dabei zu helfen, attraktivere und inklusivere Stellenanzeigen zu schreiben.
  5. Harver: Harver bietet eine KI-gesteuerte Plattform, die den gesamten Einstellungsprozess von der Bewerbung bis zur Einstellung automatisiert.
  6. ChatGPT: ChatGPT ist ein AI-basierter virtueller Assistent, der Unternehmen dabei hilft, Recherche zu betreiben, Kandidaten zu befragen und deren Antworten zu analysieren.

Die Integration von KI in den Recruiting-Prozess wird sowohl für Unternehmen als auch für Bewerber von Vorteil sein.

Für Unternehmen bedeutet es einen effektiveren und schnelleren Auswahlprozess, während Bewerber eine schnellere Rückmeldung und eine fairere Beurteilung ihrer Fähigkeiten erhalten.

Allerdings birgt die Verwendung von KI im Recruiting auch Risiken und Herausforderungen, wie z.B. Vorurteile und Ungleichheiten in den verwendeten Algorithmen sowie Datenschutzbedenken.

Daher ist es wichtig, dass Unternehmen bei der Nutzung von KI-Tools im Recruiting transparent sind und sicherstellen, dass die Algorithmen fair und diskriminierungsfrei sind.

Flexible Arbeitsmodelle und Remote Work: Die neue Norm

In den letzten Jahren hat die Arbeitswelt einen deutlichen Wandel hin zu mehr Flexibilität erlebt.

Mit der zunehmenden Technologisierung und Digitalisierung ist es einfacher geworden, von überall aus zu arbeiten.

Dies hat dazu geführt, dass immer mehr Kandidaten Flexibilität als eine der wichtigsten Prioritäten bei ihrer Jobsuche betrachten.

Für Arbeitgeber bedeutet dies, dass sie flexible Arbeitsmodelle und Remote-Arbeit anbieten müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Dies kann auch die Suche nach Talenten außerhalb des lokalen Pools ermöglichen und die Vielfalt innerhalb des Unternehmens fördern.

Es wird erwartet, dass sich dieser Trend in den nächsten Jahren weiter verstärken wird, da immer mehr Unternehmen die Vorteile von flexiblen Arbeitsmodellen erkennen.

New Work: Als Arbeitgeber mitziehen

New Work beschreibt das Konzept und die Entwicklungen der neuen Arbeitswelt.

Mitarbeiter erwarten heutzutage mehr als nur einen Job – sie wollen sinnvolle Aufgaben, persönliche Entwicklungsmöglichkeiten und eine gute Work-Life-Balance.

Möchtest du als zukunftsorientierter Arbeitgeber wahrgenommen werden, kommst du an den folgenden Entwicklungen nicht vorbei.

Reduzierung von Hierarchien

Hierarchien werden immer mehr aufgelöst und durch flachere Führungsstrukturen ersetzt.

Dies ermöglicht eine größere Transparenz, bessere Kommunikation und mehr Entscheidungsfreiheit für Mitarbeiter.

Eigenverantwortliches Arbeiten

Im Zuge von New Work werden Mitarbeiter dazu ermutigt, eigenverantwortlich zu handeln und Entscheidungen selbst zu treffen.

Dadurch entsteht mehr Vertrauen und Flexibilität, was wiederum die Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiter steigert.

Fokus auf Soft Skills

Neben fachlichen Qualifikationen werden auch Soft Skills immer wichtiger bei der Auswahl von Kandidaten.

Kommunikationsfähigkeit, Teamwork und Flexibilität sind nur einige der gefragten Kompetenzen, die bei New Work eine große Rolle spielen.

Benefits und die mentale Gesundheit deiner Mitarbeiter

Benefits sind nicht mehr nur nette Extras, sondern ein wesentlicher Bestandteil eines attraktiven Arbeitspakets.

Im Jahr 2024 werden besonders solche Benefits im Vordergrund stehen, die auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter eingehen und deren Wohlbefinden fördern.

Dazu gehören etwa flexibles Arbeiten, Home-Office Optionen, Weiterbildungsmöglichkeiten, aber auch Angebote zur Gesundheitsprävention und -förderung.

Auch so etwas wie die Zahlung der Kita-Beiträge zeigt, dass dir einzelnen Bedürfnisse und Herausforderungen deiner Mitarbeiter wichtig ist.

Weiter rückt auch die mentale Gesundheit immer mehr in den Fokus.

Unternehmen bieten deshalb zunehmend Programme zur Stressbewältigung oder zur Verbesserung der Work-Life-Balance an – zum Beispiel durch Sportkurse, Yoga-Sessions oder einen Zuschuss zum Fitnessstudio.

Diese Trends zeigen, dass Benefits inzwischen weit über die klassischen Extras hinausgehen und einen entscheidenden Beitrag zur Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung leisten.

Sinnhaftigkeit und Nachhaltigkeit

In einer Welt, in der Klimaschutz und Nachhaltigkeit immer wichtiger werden, achten immer mehr Arbeitnehmer darauf, für ein Unternehmen zu arbeiten, das ihren Werten und Überzeugungen entspricht.

Deshalb achte als Recruiter darauf, dass deine Employer Branding Strategie auch einen Schwerpunkt auf Sinnhaftigkeit und Nachhaltigkeit legt.

Dies kann sich in verschiedenen Initiativen und Projekten widerspiegeln, wie beispielsweise umweltfreundliche Maßnahmen oder soziales Engagement.

Unternehmen, die sich für eine bessere Welt einsetzen, werden im Jahr 2024 besonders attraktiv für Bewerber sein.

Die Rolle des Hiring Manager/in wird immer wichtiger

Recruiting-Teams führen fortlaufende Schulungen für ihre Hiring Manager/innen (HM) durch, insbesondere in Bezug auf die Qualität der Interviews und der Nachbereitung.

Hiring Manager/innen sind ein Hauptgrund, warum Kandidaten ihren Arbeitgeber wechseln – neben dem Team und dem Unternehmen.

Sie spielen eine zunehmend wichtige Rolle im gesamten Recruiting-Prozess.

Dies gilt nicht nur für den Anfang, sondern auch für das aktive und passive Sourcing sowie für die endgültige Entscheidung, die ideale Kandidatin oder den idealen Kandidaten auszuwählen.

Corporate Influencer werden zum Sprachrohr deines Unternehmens

Ein Corporate Influencer ist eine Person, die innerhalb eines Unternehmens tätig ist und durch ihre Präsenz und Aktivität in sozialen Medien das Image und die Marke ihres Arbeitgebers positiv beeinflusst.

Diese Mitarbeiter nutzen ihre persönlichen Netzwerke und Social-Media-Kanäle, um authentische Inhalte über ihre Arbeitserfahrungen, Unternehmenskultur und -werte zu teilen.

Corporate Influencer werden aus mehreren Gründen immer wichtiger:

  1. Authentizität: Sie bieten eine authentische und persönliche Perspektive auf das Unternehmen, die oft glaubwürdiger ist als traditionelle Werbung.
  2. Mitarbeiterbindung: Durch die Einbindung in solche Programme fühlen sich Mitarbeiter wertgeschätzt und engagierter.
  3. Employer Branding: Sie tragen erheblich zum Aufbau einer starken Arbeitgebermarke bei, was wiederum talentierte Bewerber anzieht.
  4. Erweiterte Reichweite: Durch ihre Netzwerke erreichen Corporate Influencer oft ein größeres und diverseres Publikum als das Unternehmen allein.
  5. Wettbewerbsvorteil: In einer Zeit, in der Social Media eine wichtige Rolle in der Kommunikation spielt, bieten Corporate Influencer einen entscheidenden Vorteil im Wettbewerb um Aufmerksamkeit und Talente.

Social Recruiting: Die Macht der sozialen Medien

Recruiting entwickelt sich zunehmend zu einem Aufbau persönlicher Beziehungen über soziale Medien.

Die Kommunikation erfolgt über Sprachnachrichten und Video-Nachrichten auf WhatsApp oder Plattformen wie LinkedIn, Instagram oder TikTok.

Anstelle von Unternehmenskonten nutzen Recruiter zunehmend ihre privaten Social-Media-Kanäle, um mit Kandidaten in Kontakt zu treten.

Sie fesseln die Aufmerksamkeit der Kandidaten und gestalten den Übergang von einer kandidatenzentrierten Ansprache hin zu einer umfassenden Mitarbeiterreise noch intensiver.

Social Media Recruiting ist (und bleibt) daher ein Muss.

TikTok als absoluter Trend im Azubi-Recruiting

Eine Plattform, die besonders bei der jungen Generation immer beliebter wird, ist TikTok.

Die Video-Plattform bietet Unternehmen die Möglichkeit, sich auf eine kreative und unterhaltsame Weise als Arbeitgeber zu präsentieren und potenzielle Azubis anzusprechen.

Durch kurze Clips können Unternehmenskultur, Arbeitsumfeld und Teamevents gezeigt werden, was besonders für junge Menschen interessant ist.

Für Unternehmen bietet TikTok somit eine effektive Möglichkeit, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren und gleichzeitig auf die Bedürfnisse der jungen Generation einzugehen.

Wie soll ich mich auf TikTok als Arbeitgeber präsentieren?

Um auf TikTok erfolgreich im Azubi-Recruiting zu sein, sollten Unternehmen eine authentische und unterhaltsame Strategie verfolgen.

Hier sind bisher vergleichsweise wenig Unternehmen auf den Zug aufgesprungen.

Es bietet sich also noch die Chance, sich gegenüber deinem Wettbewerb abzuheben.

Dabei kannst du zum Beispiel Einblicke in deinen Arbeitsalltag geben, Mitarbeiterinnen vorstellen oder sogar Challenges für Bewerberinnen erstellen.

Wichtig ist es, die Zielgruppe zu kennen und auf ihre Interessen einzugehen.

Hier sind ein paar Ideen für Content auf TikTok, die du für dein Azubi-Recruiting verwenden kannst:

  1. Büro-Touren: Nimm deine Follower mit auf einen Rundgang durch dein Büro oder deinen Arbeitsplatz. Zeig ihnen, wo und wie wir hier arbeiten.
  2. Mitarbeiter-Interviews: Lass unsere Mitarbeiter von ihrer Arbeit, ihrer Rolle in der Firma und ihrem Werdegang erzählen.
  3. Tag im Leben eines Azubis: Zeig, wie ein typischer Arbeitstag für einen Azubi bei uns aussieht.
  4. Behind-the-Scenes: Gib Einblicke in Meetings, Projekte und andere Aspekte unserer Firma, die normalerweise im Verborgenen bleiben.
  5. Challenges: Mach mit bei lustigen und spannenden Challenges, die zum Mitmachen einladen und unsere Firma in den Mittelpunkt stellen.
  6. Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten: Informier dich über verschiedene Ausbildungsberufe oder Karrieremöglichkeiten bei uns.
  7. Firmenevents: Teile Clips von Firmenfeiern, Teambuilding-Aktivitäten oder anderen besonderen Veranstaltungen.

Mache dir nicht zu viele Gedanken, um die Qualität der Inhalte.

Nehmt euer Smartphone in die Hand und zeigt, wie ihr als Firma tickt.

Verfolgt die neuesten TikTok Trends und wendet sie auf euer Unternehmen an.

Recruiting Analytics: Datengesteuerte Entscheidungen für bessere Ergebnisse

Im Jahr 2024 werden Recruiting Analytics immer wichtiger werden.

Mit Hilfe von Datenanalysen können Unternehmen ihre Recruiting-Strategien optimieren und fundierte Entscheidungen treffen.

Dies bedeutet, dass Personalabteilungen nicht mehr auf Vermutungen oder Bauchgefühl angewiesen sind, sondern auf konkrete Daten und Fakten.

Durch die Analyse von Bewerberdaten können Unternehmen beispielsweise herausfinden, an welchen Stellen im Bewerbungsprozess es zu Engpässen oder Abbrüchen kommt und diese gezielt verbessern.

Auch die Effektivität von Recruiting-Kanälen kann mithilfe von Analytics überprüft werden.

So können Unternehmen erkennen, welche Plattformen oder Netzwerke die meisten qualifizierten Bewerber liefern und ihre Ressourcen entsprechend verteilen.

Recruiting Analytics können auch bei der Auswahl von Bewerbern helfen, indem sie objektive Kriterien wie Qualifikationen, Erfahrungen und Fähigkeiten berücksichtigen und so für mehr Diversität und Chancengleichheit sorgen.

Indem Daten in den Recruiting-Prozess integriert werden, können Unternehmen ihre Effizienz steigern und bessere Ergebnisse erzielen.

Hier sind einige der wichtigsten Kennzahlen für Recruiting Analytics im Jahr 2024:

  1. Time-to-Hire: Diese Kennzahl misst die Zeit, die vom ersten Kontakt mit einem Bewerber bis zur Einstellung vergeht.
  2. Cost-per-Hire: Dieser Indikator gibt Auskunft über die Kosten, die im Durchschnitt für die Einstellung einer neuen Fachkraft anfallen.
  3. Quality-of-Hire: Mithilfe dieser Kennzahl lässt sich die Qualität der eingestellten Mitarbeitenden beurteilen. Sie kann anhand verschiedener Faktoren – wie beispielsweise Leistungsbewertungen oder Mitarbeiterbindung – gemessen werden.
  4. Source-of-Hire: Diese Kennzahl zeigt auf, welche Recruiting-Kanäle die qualifiziertesten Bewerber liefern.
  5. Applicant Drop-off Rate: Sie misst den Prozentsatz der Bewerber, die den Bewerbungsprozess abbrechen, bevor sie ein Jobangebot annehmen.
  6. Fluktuationsrate: Diese Kennzahl gibt an, wie viele Mitarbeitende das Unternehmen innerhalb eines bestimmten Zeitraums verlassen. Sie ist ein wichtiger Indikator für die Mitarbeiterbindung und kann Hinweise auf mögliche Probleme in der Unternehmenskultur oder im Arbeitsumfeld geben.
  7. Vakanzkosten: Diese Kennzahl berechnet die Kosten, die durch unbesetzte Stellen entstehen. Sie umfasst nicht nur direkte Ausgaben wie beispielsweise Einstellungsprozesse oder Werbung, sondern auch indirekte Kosten wie Produktivitätsverluste.

Fazit

Das Jahr 2024 markiert eine innovative Wende in der Welt des Recruitings.

Fünf zentrale Trends zeichnen sich ab, die das Fundament des Talentgewinnungsprozesses neu definieren werden:

  1. Social Recruiting: Die Kunst, Beziehungen über soziale Medien aufzubauen, wird dominieren. Recruiter nutzen persönliche Kanäle, um Kandidaten anzuziehen und eine nahtlose Reise vom Bewerber zum Mitarbeiter zu gestalten.
  2. Die Rolle der Hiring Manager: Sie werden zum Dreh- und Angelpunkt, mit kontinuierlicher Weiterbildung in Interviewführung und Nachverfolgung, um so den Erfolg im Recruiting zu steigern.
  3. Corporate Influencing im Recruiting: Recruiter entwickeln sich zu Botschaftern ihrer Unternehmen, wobei ausgewählte Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen eine Schlüsselrolle spielen und die Authentizität im Recruitingprozess erhöhen.
  4. Einsatz von Künstlicher Intelligenz: KI-Automatisierung wird Routineaufgaben übernehmen, wodurch sich Recruiter auf Kernaktivitäten wie Interviews und Kandidatenbindung konzentrieren können.
  5. Interne Weiterbildung und Beförderung: Investitionen in Aus- und Weiterbildung werden essenziell, um das Reskilling und Upskilling der Mitarbeiter zu fördern. Dies wird insbesondere dort relevant, wo es schwierig ist, offene Stellen extern zu besetzen.